Ägypten - Hurghada Superlastminute



Anfang Februar, als es hier unaussprechlich kalt war, ging es sehr kurzfristig mit einem Superlastminute Flug wieder nach Ägypten. Heute gebucht, übermorgen im Flieger. .

Selbst für Ägypten war es überraschend warm und mich begrüßte ein strahlend blauer Himmel.
Mittlerweile reicht ein Schritt aus dem Flieger, die ersten Atemzüge ägyptischer Luft und ich beginne zu entspannen. Ein wunderbarer Umstand, ist ein Urlaub in Ägypten für mich auch eine Möglichkeit die eigenen Batterien wieder aufzuladen. 
 

Ganz entspannt am Flughafen Düsseldorf
Klar, smile :-)
So strahlend blau kann ein strahlend blauer Himmel im Februar sein
Dem reinen Nichstun kann ich mich nicht lange hingeben wenn ich meinen Urlaub nicht in einem All-inclusive Rundumpacket verbringe, spätestens nach 2 Tagen wirkt die reine Auszeit mit Büchern etwas fad, also wurde wieder meine "Adoptivfamilie" aufgesucht und ein weiteres ägyptisches Rezept zum Nachkochen mitgebracht:  Ta'amea, auch Falafel genannt.
Sollte ein Nachkochen meinerseits gelingen werde ich das Rezept vorstellen, ich war schon alleine über die Fülle an Zutaten erstaunt. 

Glücklich machte mich auch der Umstand endlich zu erfahren was die Hauptzutat für Ta'amea ist, es ist nicht die Kichererbse sondern die weiße Riesenbohne, zumindest in diesem Haushalt.
Das wird mal Ta'amea
Ta'amea im Fritierfett
Um meinen Teil für die kulinarische Völkerverständigung beizutragen habe ich mich mit Kartoffelpüree revanchiert. Niemand konnte es aussprechen, allen hatte es geschmeckt.
Kartoffelpüree oder auch "Kartoffeln mit Milch" in Ägypten
Auch die weibliche Genitalverstümmelung, die in Ägypten "Tahara" genannt wird (dieses Wort gilt auch für die Beschneidung von Jungen wenn ich das richtig verstanden habe), war für mich wieder ein Thema und ich konnte neue Erkenntnisse sammeln.
Ein koptischer Freund erzählte, dass die Kopten diese Praxis bis vor circa 30 - 40 Jahren auch ausgeübt haben. Ein sehr konservativer Kern von geschätzten 1% der Kopten praktiziert nach Aussagen meines Freundes auch heute noch Tahara. Also kein rein islamisches Problem?
Er wünschte sich die Fatwas als PDF per Mail um (islamische) Freunde von der Verstümmelung ihrer Töchter abbringen zu können, einen Gefallen den ich ihm gerne erwiesen habe. Weiter erfuhr ich, dass in den Medien Aufrufe von ägyptischen Prominenten gegen Tahara statt finden.
Ein moslemischer Bekannter, Vater einer 4 Monate alten Tochter, verneinte umgehend meine Frage ob er bei seiner Tochter Tahara ausführen wolle. Nein, das sei verboten und würde in anderen islamischen Ländern, wie sogar Saudi Arabien, nicht praktiziert.
Mein islamischer Freund aus Luxor wollte die Fatwas mit nach Luxor nehmen, auch wenn er nicht weiß wie er gegen die schon fast in die menschliche DNA eingebrannte Tradition angehen kann.
Das sind vielleicht nur kleine positive Erlebnisse, der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, aber ich habe sie gemacht. 


Wider einmal hat mich die Freundlichkeit der Ägypter überrascht. Eines Morgens, es war kühl und windig, saß ich auf der Dachterrasse um mir besagten Wind um die Nase wehen zu lassen als ein Ägpyter und seine Mutter die Terrasse aufsuchten. Es dauerte gerade mal 2 Minuten bis man mir ein Glas Tee mit den Worten "es seinen 2 Löffel Zucker drin" anbot und sich nett mit mir unterhielt.
Ähnliches war mir im Sommer 2011 auch in Luxor widerfahren, ich saß am Ufer des Nils um den Tag an mir vorbei ziehen zu lassen als mir plötzlich von 2 Ägyptern, die wohl die gleiche Tätigkeit wie ich ausübten, ein Glas Tee gereicht wurde. 

Glücklicherweise wurde ich bisher nicht belästigt, wie man es immer häufiger den Medien entnehmen kann, sondern kann  nur Positives berichten. Wer weiß was mich in Ägypten noch erwartet, ich blicke in dieser Hinsicht mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. 

Ein Phänomen welches in ab und in Ägypten an mir beobachte ist eine kurze, aber massive, Abneigung gegen den überall vorhanden Dreck. Die Fernbedienung des Fernsehgerätes in der gemieteten Wohnung mag man nur mit der Kneifzange anpacken, auf dem Herd mag man nicht kochen, von den sanitären Anlagen in Restaurants und Coffeeshops ganz zu schweigen. Der Deutsche übertreibt es mit seinem Reinlichkeitswahn vielleicht, die Untertreibung der Hygiene ist jedoch auch nicht immer einfach zu ertragen. Hilfreich ist in solchen Momenten ein Ausflug nach El Gouna. Ich weiß nicht wie Fernbedienungen in El Gouna aussehen, ich habe auch nicht alle sanitären Anlagen in Augenschein genommen, allein die Ruhe und die sauberen Straßen sind eine Wohltat und helfen mir mich wieder zu beruhigen. 






 



Nachdem El Gouna nun das reinliche Gemüt wieder beruhigt hat ist es möglich auch Hurghada wieder zu genießen

Auch das ist Hurghada
 


  



Mein Rückflug ist XG 2300. Na, wohin geht es? Richtig, Frankfurt :-)
 

Kommentare

Holger Grafen hat gesagt…
Neid, wir haben seit Jahren keinen Urlaub mehr gemacht (Oh, jetzt hab ich gelogen, letztes Jahr waren wir für vier Tage am Meer)! Aber zumindest was das Essen betrifft, können wir mithalten. Hier in Bangkok gibt es ein arabisches Viertel mit hervorragenden Restaurants!
Isabelle hat gesagt…
Nicht neidisch sein. Ich legen jeden Euro zur Seite um nach Ägypten kommen zu können. Dank meiner wirklich flexiblen Arbeitsstelle und Kollegen kann ich Superlastminuteangebote (was für ein Wort) in Anspruch nehmen. Jetzt gab es Hin-und Rückflug einschl. 1 ICE-Ticket für 233,00 Euro.

Jetzt bin ich neidisch, hier gibt es nur zwei Libanesen mit gutem Essen als kleine Restaurantmöglichkeit. Schreib doch mal einen Bericht über kulturelle Ausbrüche in Bangkok wie z.B. das arabische Viertel. Mich würde es interessieren.
Méditerranée hat gesagt…
Strahlend blauer Himmel, wie schön!
Schön dass Du einen Herzensort hast.
Isabelle hat gesagt…
Ich hoffe nur das Land bleibt mir als Herzensort (schönes Wort) erhalten. Leider weiß momentan ja keiner so genau wohin die politische Reise geht.
the purple frog hat gesagt…
wunderschöne fotos! schaue mich jetzt hier noch etwas um und trage mich als leser ein...
Isabelle hat gesagt…
Danke und schau dich um. Ich freue mich.