Familienfeste - Nicht immer so das Beste
Gemäß dem Spruch eines Arbeitskollegen „Lieber die
Ratten im Keller, als die Familie im Haus“ könnten wohl so Einige aus dem
familiären Nähkästchen plaudern.
Ich verspüre gerade ein
wahnsinniges Verlangen aus diesem Nähkästchen zu tratschen.
Ab und an soll man seinem
Verlagen nachgeben, so hat das Magengeschwür keine Chance. Ich meine dies irgendwo einmal so gehört oder gelesen zu haben.
Ein paar bunte Bildchen lockern das Ganze ein wenig auf.
Lass alles raus. Ja, genau, das mach
ich jetzt.
Eine Cousine hatte zu ihrem 50ten
Geburtstag geladen.
Ein Ereignis an dem ich nicht
teilnehmen wollte, weiß ich doch, dass zumindest die Mutter der Cousine mir,
aus mir nicht bekannten Gründen, mindestens die Pest an den Hals wünscht.
Ich
verbringe meine freie Zeit aber lieber mit Menschen, die mir freundlich gesinnt
sind.
Da nun die Frau Mama nicht
alleine fahren wollte, die Feier fand in 300 Kilometer Entfernung zu unseren
Wohnsitzen statt, habe ich letztendlich eingewilligt sie zu begleiten. Was tut
man nicht alles wenn die Eltern altern.
War das eine gute Idee? Nein war
es nicht.
Der Geburtstag war, wie
Geburtstage eben sind, wenn man in anderen geografischen Gefilden zu Hause ist
und einem somit die Mehrzahl der anwesenden Gäste höchst unbekannt ist. Aber ich möchte fair bleiben. Es gab reichlich an Getränken, auch für das leibliche Wohl war sehr gut gesorgt. Die Räumlichkeit war entsprechend den Möglichkeiten nett hergerichtet.
Die bekannte Familie benahm sie
normal.
Auch genannte bekannte Tante
benahm sich normal, sie ignorierte mich weitestgehend und sprach kein Wort mit
mir. Alles andere hätte zu Verwunderungen meinerseits geführt.
Um so erstaunter war ich, dass es
Steigerungen gibt. Steigerungen, die treffen und verletzen. Zumindest ich war verletzt.
Zum Abschied gab sie mir die
Hand, der Anstand muss schließlich gewahrt werden, um sich aber noch während
des Händeschütteln von mir abzuwenden und ein Gespräch mit einer anderen Person zu
führen.
Tut das weh? Und ob! Der Schmerz
kam zeitlich um 1,5 Tage versetzt, dafür umso heftiger.
Wie fühlt sich
Abschaum, wie eine Schmeißfliege? Die Antwort auf diese lebenswichtige und
hochinteressante Frage kann ich jetzt aus erster Hand beantworten. Mobbing kann
nicht schöner sein.
Die Frage, die bleibt ist eine
andere. Warum tut es so weh? Habe ich doch mit einer Nichtachtung meiner Person
gerechnet. War es das Tüpfelchen obendrauf?
Eine Antwort habe ich nicht. Zumindest heute kann ich sie nicht für mich und den Rest der Welt beantworten.
Sie scheint in diesem
Zusammenhang auch nur bedingt wichtig.
Nur, wie soll es im Großen
funktionieren, wenn es noch nicht einmal im kleinen Kreise der Familie
funktioniert? Dabei ging es nicht einmal um so ein relevantes Thema wie
eine Erbstreitigkeit und diese soll ja bekanntlich aus Familien eine Horde unzivilisierter Menschen machen können.
Ich werde keine Diskussion mit
der Tante beginnen, ich wünsche ihr noch nicht einmal die Pest an den Hals. Ich
werde sie ignorieren, scheint es doch der einzige Weg zu mehr Qualität im
familiären Gefilde zu sein.
Ignoranz pflasterte den Weg der Bloggerin. Hört
sich irgendwie richtig an.
Ein kleines Hoch auf die Familie und ein
wirkliches Hoch auf die Freunde, denn die kann man sich aussuchen.
P.S. Ähnlichkeiten mit lebenden
Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt
Kommentare
In Frankreich sagt man "Freunde kann man aussuchen, Familie muss man ertragen". Ich verstehe mich sehr gut mit meinen Eltern, habe aber selbst kein Kontakt zu meinem Onkel und meiner Tante, beide sind mir zu egoistisch. Dafür habe ich eine "Herzenstante";-) und mein Patenonkel ist mir wichtiger als mein richtiger Onkel. Ist einfach so!:-)
Ich bin auch froh dich als Kollegin zu haben.
Es gibt Menschen, da freut man sich richtig auf die Arbeit weil man sie sieht.
Ich an deiner Stelle würde mich wahrscheinlich ewig lang fragen: Warum kann mich jemand, der in meinem Leben keine Bedeutung, sondern der nur eine genetische Beziehung zu mir hat, so treffen?
Isses nicht blöd, dass wir Weiber immer nach Harmonie in der Wohnhöhle streben, während die Kerle draußen ihren Frust mit der Holzkeule in ein Mammut prügeln können??? Such dir ein Mammut...Vorschlaghammer und altes Porzellan tun es auch - Schutzbrille nicht vergessen und bei entsprechender zeichnerischer Begabung ein Bild vom Tantchen auf den Teller malen, bevor du ihn zerschmetterst. Frust ist eine Form von Aggression und die braucht ein Ventil, sonst schlägt sie auf die Galle...
Und ja, drüber schreiben hilft fast so sehr wie drüber sprechen - das kenne ich!
LG
Barbara
(P.S.: Die Biologin möchte noch anmerken: Es gibt bildhübsche Schmeißfliegen!)
Darüber schreiben macht tatsächlich Spaß. Für mich ist das eine ganz neue Erfahrung, bin ich doch mit dieser Art der schriftlichen Ausdrucks noch nicht so vertraut. Aber ja, es hat durchaus seine Qualitäten.
Glaube mir, so manch ein geliehenes Ohr hatte viel zu tun, bevor ich mich an diese digitalen Zeilen gemacht habe.
Schmeißfliegen können bildhübsch sein? Das versöhnt mich ein wenig :-)
Freunde sind die selbst gewählte Familie. Und das ist die beste Familie.... Diese Familie freut sich auf jeden Fall immer sehr Dich zu sehen.
Mit liebevollen Grüßen, Anke
zu einer schöneren sache - ich finde dein angebot sehr nett:) hier mal meine email adresse: antonia.valerie.w[at]hotmail.com
Ich melde mich morgen bei dir.