Gina Mayer - Das Maikäfermädchen
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Rütten & Loening - ISBN: 3352008434 |
Klappentext:
„Maikäfer flieg –
der Vater ist im Krieg“ Sommer 1945.
Die Hebamme Käthe Arensen muss sich allein in den Ruinen Düsseldorfs durchschlagen. Plötzlich steht ein Mädchen vor ihr, das die Melodie von "Maikäfer flieg" summt. Ingrid ist schwanger - und bittet Käthe, das Kind abzubtreiben. Die Hebamme lässt sich darauf ein - und fortan reißt der Strom von Frauen, die ihre Hilfe brauchen, micht mehr ab.
Die Hebamme Käthe Arensen muss sich allein in den Ruinen Düsseldorfs durchschlagen. Plötzlich steht ein Mädchen vor ihr, das die Melodie von "Maikäfer flieg" summt. Ingrid ist schwanger - und bittet Käthe, das Kind abzubtreiben. Die Hebamme lässt sich darauf ein - und fortan reißt der Strom von Frauen, die ihre Hilfe brauchen, micht mehr ab.
Die berührende Geschichte zweier Frauen im unmittelbaren Nachkriegsdeutschland - ein Roman über Suche, Wahrheit und die Kraft, sein Leben zu meistern."
Die Autorin Gina
Mayer führt den Leser in diesem Roman in das Jahr 1945, in die deutsche
Nachkriegszeit in Düsseldorf.
Deutschland ist
zerstört und mit ihm die Menschen. Ein jeder muss mit der Vergangenheit
klarkommen, jeder mit seiner Vergangenheit auf seine Art fertig werden.
Es gibt
Trennungen von Ehepaaren zu verschmerzen, wo der Mann im Krieg geblieben
ist.
Es gibt Menschen,
die ihre Taten aus der Nazizeit nicht verarbeiten können, aber auch Menschen
die nun vom Unglück anderer profitieren wollen.
Und es gibt die,
die einfach um ihr Überleben kämpfen, so wie Käthe und Lilo.
Einst als Hebamme
und Säuglingsschwester tätig helfen sie jetzt schwangeren Frauen
abzutreiben.
Die Gründe sind
vielfältig. Einerseits zahlen diese verzweifelten Frauen gut und das eigene
Überleben wird gesichert, der ewige Hunger nach Essbarem gestillt. Andererseits
ist ein fachlich korrekt durchgeführter Abbruch sicherer für diese
unglücklichen Frauen als die Arbeit eines Stümpers.
Es ist eine Gratwanderung mit dem eigenen Gewissen. Leben töten um zu überleben?
Gina Mayer macht
uns zu Zeugen einer Zeit welche das ganze menschliche Elend verdeutlicht. Was
bedeutet eigentlich Mensch sein? Wieviel Elend kann ein Mensch ertragen, ja
auch anderen zufügen. Und wie hängt doch fast jeder an diesem erbärmlichen
Leben.
Glücklicherweise
wird in diesem Roman nicht der moralische Zeigefinger erhoben.
Dank der guten
Recherche der Autorin ist eine eindrucksvolle Geschichte entstanden die berührt
ohne zu belasten, mit wunderbaren plastischen Figuren.
Mit diesem Roman
liegt der dritte Teil einer losen Reihen von historischen Romanen vor die alle
in Düsseldorf spielen. Der erste Band "Zitronen im Mondschein"
beleuchtet das Jahr 1926, um dann mit "Das Lied meiner Schwester" in
die 1930er Jahre einzutauchen. Auch diese Romane lohnen und sind ebenso
spannend und unterhaltend geschrieben wie dieses Buch.
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