Das eBook und ich



Wenn ich ein Buch haben möchte, dann erwerbe ich es. Ich kaufe es in der Buchhandlung, ich kaufe es als Mängelexemplar (gerne auch mal im Supermarkt) oder ich ertausche es mir. Möchte ich die Lizenz, also das Recht das Buch zu lesen, kaufen wie es für elektronische Bücher üblich ist? (Sollte mein Wissen bezüglich der Lizenz falsch sein erbitte ich diesbezüglich eine Information).
Nein. Ich möchte das Buch. Gedruckt. Auf Papier. Als 1 Stück Buch ins Regal gestellt. 
Ich bin ein visueller Mensch, ich erinnere mich eher an ein Buch wenn ich das Cover sehe und den Titel lesen kann. Dann weiß ich ob ich das Buch auf meinem SUB habe, bzw. wenn ich es gelesen habe ob und wie gut es mir gefallen hat. Wie traurig sieht außerdem so ein elektronisches Ding in einem schicken Bücherregal aus?

Oder stimmt das alles etwa doch nicht? Ich muss jetzt etwas leiser werden, denn ich bin schwach geworden. Ja ich habe mir einen E-Book Reader gekauft. Zum heutigen Welttag des Buches. Stimmt zwar nicht, hört sich als Ausrede aber gut an.
Ich liebäugele schon länger mit einem Reader aus einem einfachen und praktischen Grund. Wenn ich nach Ägypten fliege sind nur 20 kg Gepäck, sowie 5 kg Handgepäck zulässig. Ungefähr 3 kg sind bei mir für Bücher einzuplanen. Belletristik für die Erholung, Wörterbücher für die Verständigung. 3 wertvolle Kilogramm die man als Geschenke in Form von Kleidung, Kosmetika oder Spielzeug einpacken könnte. Nun kann ich das. 
Warum aber gerade jetzt das E-Book welches ich in den unterschiedlichsten Schreibvarianten gefunden habe? E-Book, eBook, ebook.

Wie schon erwähnt, der Welttag des Buches ….

Nein, ich bin bis zu einem gewissen Grad käuflich und das elektronische Buch hat nun die Schallgrenze von 100 Euro unterschritten, so dass es in meinen Focus geriet. Zusätzlich erzählte mir eine Arbeitskollegin, Leseratte und E-Book Nutzerin, von einer Stadtbücherei in welcher man sich Online anmelden kann wenn man ausschließlich an der Onleihe interessiert ist und hat für 15 Euro Zugriff auf ca. 1300 elektronische Bücher.
Da einige Bücher aus meinem SUB in der Bücherei als E-Book vorhanden sind, kann ich tatsächlich nach Ägypten fliegen, das eingesparte Gewicht für wichtige Dinge nutzen und sogar weiterhin meinen SUB abbauen.

Sollte es eine massive Änderung in meinem Leseverhalten geben und ich tatsächlich beginnen Bücher nur noch Online zu erwerben werde ich Asche auf mein Haupt streuen und es bekannt geben. Ehrlich. Ich hoffe jedoch diese Änderung wird noch Ewigkeiten auf sich warten lassen 


Kommentare

Unknown hat gesagt…
Keine Sorge, du wirst auch weiterhin ECHTE Buecher lesen und kaufen! Warum? Warte mal ab, bis dein neues EBOOK eine Ladehemmung hat oder den Geist aufgibt, dann wirst du sehr schnell merken, wie nuetzlich diese veraltete Form des Lesens ist. Sie funktioniert auch bei Stromausfall und braucht kein Ladegeraet, bekommt keinen Kurzschluss durch Kondenswasser (beste Gruesse von meiner DigiCam)und sie sind nicht Sand- und Staubanfaellig. Ebooks haben ihre Vorteile, die herkoemmlichen Buecher aber auch.
Beste Gruesse aus Bangkok,
Holger
Isabelle hat gesagt…
Die Tücken der Technik. Auf ein Buch ist verlass, auf die Technik nur bedingt. Du hast Recht darauf bin ich gar nicht eingegangen. Vielleicht wollte ich auch nur verdrängen, dass ich immer noch vorsichtshalber ein Buch mit in den Koffer packen sollte :-)
Kondenswasser in der DigiCam ist großer Mist. Ist sie wirklich hinüber?

Grüße aus Krefeld
Isabelle
barbara rath hat gesagt…
...Goethes Gretchenfrage hieße heute vielleicht: "Wie hältst du es mit dem e-book?"
Beim guten alten Papierwälzer ist mir ein Aspekt wichtig, den ich hier nennen möchte: Die unerhörte Tatsache, nichtexistente Personen und Ereignisse ersinnen zu können, bekommt durch Papier eine buchstäblich (issas nich imma wieda 1 schönes Worstpiel in diesem Zusammenhang?!) Eingang in dier materielle Welt und damit greifbare Dimension. Vielleicht brauchen fiktive Geschichten das so wie ein Fisch Wasser zum Leben braucht...?
Ja, ich weiß, ich kommuniziere hier munter elektrisch und es funktioniert und doch schwafle ich davon, meine eigenen oder fremde Worte unbedingt in Händen halten zu müssen, um sie zu BEGREIFEN.
Ich fürchte, die Sache ist ambivalent. Würde zu gern wissen, was meine Oma (Jahrgang 1896) vom Telefonieren wirklich hielt.
Von mir erhält jeder e book-Käufer gern Absolution, wenn Wert darauf gelegt wird. Ganz bestimmt werde ich auch irgendwann beim elektrischen Buch landen, das weniger wirklich ist als das aus Papier. Schließlich habe ich letzthin ein fettes Manuskript auch bei einem e book Verlag eingereicht... Für den wenig wahrscheinlichen Fall, dass es angenommen wird, habe ich sofort einen Reader im Regal stehen und werde kraft meiner sprudelnden Autorenhonorare allen Verwandeten und Bekannten einen schenken...
LG
Barbara
Isabelle hat gesagt…
Na das ist doch mal ein Wort, die Verwandten und Bekannten werden sich freuen. Vor allem einer dürfte wahnsinnig begeistert sein ;-)

Wie gesagt, ob und wie sich das Leseverhalten ändert wird sich zeigen. Mehr als abwarten, Tee trinken und lesen kann man da nicht machen. Ich sollte in einem Jahr einen Rückblick halten.
Pat hat gesagt…
Verräterin ;-))))) Ich packe da lieber ein paar Schuhe weniger ein.
Aber verstehen kann ich das schon, die Idee ist ja an sich nicht so schlecht, mich stören allerdings die unterschiedlichen System und die Abhängigkeit von den entsprechenden "Lieferanten".
Und was Holger Grafen schreibt, ist nicht von der Hand zu weisen: Was machst du, wenn am Anfang einer zweiwöchigen Reise das E-Book streikt? Das jemand die Buchstaben aus meinem Buch klaut, habe ich immerhin noch nie erlebt.... Für mich noch ein Grund mehr- E-Book & Co. zu meiden.
LG Patrizia
Isabelle hat gesagt…
Tu mir nicht so weh, ich bin keine Verräterin, lediglich praktisch veranlagt. Du weißt, ich bin mit einfacher Schuhbekleidung im Urlaub glücklich und habe besagten Platz für andere Sachen.
Tja, wenn das Ding zu Beginn des Urlaubs streikt oder geklaut wird habe ich ein Problem. Ein großes sogar. Also doch ein "Vorsichtshalberbuch" in den Koffer gepackt.

Mein E-Book kann bis auf Amazon alle Formate, das war mir wichtig. Ich kann also in jeder Buchhandlung und Bücherei kaufen und leihen.

Unknown hat gesagt…
Nee, glücklicher Weise nicht. Allerdings spinnt neuerdings die Elektronik rum, wenn die Temperaturwechsel zu groß sind: von kalt und trocken in die schwüle Hitze und umgekehrt. Dann geht für eine gewisse Zeit gar nichts mehr bis sich die Kamera der Umgebungstemperatur angepasst hat.
Yep, zumindest ein "Notbuch kann nicht schaden".

Grüße aus dem viel zu heißen und schwülen Bangkok,

Holger
Isabelle hat gesagt…
Nennt man das jetzt Glück im Unglück. So eine Kamera mit Allüren bereitet auf Dauer ja auch keine Freude. Ich warte noch darauf, dass mein Handy irgendwann im Winter mal so spinnt wenn es aus der Kälte in ein warmes Haus kommt.

Grüße aus dem zur Zeit annehmbaren Krefeld zurück
Isabelle
CATFISH hat gesagt…
Es wird so sein, dass man mehrere reader im Haushalt hat. Wenn einer spinnet, nehme ich den anderen. Notfalls lese ich unterwegs vom handybildschirm. Das geht erstaunlich komfortabel. Catfish
CATFISH hat gesagt…
Hab ich vergessen: bei den buecherhallen Hamburg kann deutschlandweit jeder Mitglied werden und ebooks ausleihen. Es sind eher zehntausend Titel. Ich leihe dort aus. Es gibt keinen verpassten rueckgabetermin und keine strafgebuehr.
Isabelle hat gesagt…
Hallo catfish,

lesen vom Handy? Muss ich mal ausprobieren. Der Tipp mit der Onleihe in Hamburg ist toll. Vielen Dank, ich werde mich am WE dort mal umschauen.
The Paper Art Shop hat gesagt…
Ein interessanter Beitrag, aber da ich ja, wie Du weißt, mit Büchern "arbeite", kommt ein e-book für mich absolut nicht in Frage. Ich hab letztes Jahr tatsächlich mal mit einem Kindle "geliebäugelt", aber das Ganze dann doch schnell wieder verworfen. Ich weiß auch nicht, aber es geht mir einfach "gegen den Strich", daß das gute, alte gedruckte Buch so einfach ersetzt werden soll....da bleibe ich altmodisch!
Isabelle hat gesagt…
Das kann ich wirklich sehr gut verstehen. Sträuben tue ich mich auch noch immer. Ein Buch ist schließlich ein Buch, trotzdem darf man einige Vorteile nicht vernachlässigen. Wer weiß wie sich alles weiter entwickelt, vielleicht gibt es ja mal Kunst aus Ebook-Readern ;-)