Foul Medammes - Frühstück auf Ägyptisch

Die Hauptzutat für Foul Medammes (فولمدمس) ist die Favabohne, auch Saubohne, oder Ackerbohne genannt. Gerade die ärmere und körperlich arbeitende Bevölkerung in Ägypten isst Foul zum Frühstück, denn es ist nahrhaft und hält lange vor. 
Zugegeben, für den europäischen Gaumen ist es recht ungewöhnlich einen Bohnenbrei zum Frühstück zu essen, wer aber einmal ein gutes Foul am Morgen hatte wird diesen Brauch vielleicht übernehmen, zumindest im Urlaub. 
Leider haben die Touristenhotels dieses meist nicht im Angebot, man muss sich selber auf die Suche machen. 
Hat man einmal Gefallen daran gefunden, kann man den ganzen Tag über Foul essen wenn man möchte, denn man bekommt die Bohnen nicht nur zum Frühstück, sondern ebenso als Snack im Fladenbrot.
Foul wird vielfältig verfeinert, mit Tahina, einer Creme, die bei der Herstellung von Sesamöl anfällt und mit etwas Wasser oder Zitronensaft zu einer Sauce angerührt wird. Mit Zitronensaft, oder mit klein gewürfelten rohen Zwiebeln, Tomaten und Gurken. Dazu Fladenbrot. 
Der Ägypter nutzt das Fladenbrot nicht nur als Beilage, sondern direkt als Löffel, so dass Besteck meist entfällt. Da ich die Europäerin in mir aber nicht verleugnen kann, esse ich mit Löffel, es fällt mir irgendwie leichter. 
Foul Medammes bedeutet übrigens übersetzt einfach "gekochte Bohne".


Das beste Foul gibt es hier in dieser Bude in Luxor am Tal der Könige. Ich habe mir sagen lassen, dass in Hochzeiten des Tourismus die Busfahrer hier ihr Frühstück einnehmen während der Kultur interessierte Mensch auf Besichtigungstour ist.

Schöne Aussicht inklusive


Und so sieht das Frühstück im Detail aus, Foul (vorne links), rote Zwiebeln, Pommes, Ta'amea, Tomatensalat, Eier und Fladenbrot.
Optisch eher unspektakulär schmeckt Foul tatsächlich richtig gut

Und zum Vergleich meine Ausführung, "Crossover" mit Toast statt Fladenbrot
Da es mittlerweile in vielen türkischen Lebensmittelgeschäften, wie auch in orientalischen Geschäften, die Favabohne als Konserve zu kaufen gibt kann man sich ein wenig ägyptische Frühstücksgefühle nach Hause holen.

Für 1 - 2 Personen als Grundzutat:

1 Dose Foul Medammes
1 Knoblauchzehe
1 Zwiebel
1 Tomate
Öl
Salz
Pfeffer
Chilli
Kreuzkümmel

Knoblauch und Zwiebel klein hacken und in reichlich Öl anschwitzen, die kleingehackte Tomate dazugeben. Wenn die Tomate sehr breiig geworden ist, die abgetropften Bohnen (Flüssigkeit auffangen) hinzufügen und mit Salz, Pfeffer und Chilli abschmecken. Sollte die Konsistenz zu fest sein, etwas von dem Dosenwasser oder Öl hinzufügen. Die Bohnen mit einer Gabel zu einem Brei zerdrücken und mit Kreuzkümmel würzen.



Kommentare

Unknown hat gesagt…
Sag mal, diese Bohnen sind nicht rein zufaellig mit den hier in Thailand ueberall erhaeltlichen Red-Beans verwandt? Rein aeusserlich sehen sie jedenfalls recht identisch aus und verkauft werden sie hier in Dosen mit Tomatentunke!
Isabelle hat gesagt…
Puh, ich bin kein Bohnenspezialist (wobei laut Wikipedia die Favabohne gar keine Bohne sondern eine Hülsenfrucht ist und zu der Familie der Erbsen, Kichererbsen und Linsen gehört)aber ich habe gegoogelt und die Rote Bohne ist es definitiv nicht. Getrocknet ist die Favabohne bräunlich, gekocht grün braun. Bei deiner Bohne könnte es sich m.E. eher um die Adzukibohne handeln.
Unknown hat gesagt…
Ok, ist dann doch etwas anderes. Trotzdem danke fuers "Googeln".
Unknown hat gesagt…
ich lese das mit großem Interesse. Tatsächlich ist für uns, wenn wir auf Fernreisen gehen, meistens das Frühstück die grösste Hürde, die es zu überwinden gilt. Ich persönlich schaffe es fast gar nicht, den Tag föhlich zu beginnen, wenn nicht Marmelade oder Honig gereicht werden. ich habe gewaltigen respekt vor jedem Magen, der es in der Früh' schon schafft, solche Herausforderungen zu meistern. Ich halte mal dagegen mit TSAMPA!
Isabelle hat gesagt…
Da ich morgens eh keine Süße bin ist das mit dem herzhaften Frühstück kein Problem für mich.
TSAMPA habe ich gerade gegoogelt, wie schmeckt denn das? Für mich als Teetrinkerin hört es sich zumindest interessant an. Und darauf dann Honig oder Marmelade? Oder doch ohne alles?
Unknown hat gesagt…
Tsampa schmeckt ehrlich gesagt schrecklich. Aber wenn du auf Höhentrecking bist hast du einen enormen Kalorienverbrauch und keine Aufbackbrötchen im Gepäck. Tsampa geht geschmacklich Richtung Porridge, süss oder salzig ist möglich - und es macht bärenstark
Isabelle hat gesagt…
Hört sich jetzt nicht so spannend an, würde ich aber trotzdem probieren. Und wenn es stark macht. Bärenkräfte kann ich gelegentlich brauchen.
The Paper Art Shop hat gesagt…
Komisch, Fava ist in Griechenland tatsaechlich eine gelblich-orange Hülsenfrucht, die wir einkochen lassen und die dann zu Brei zerfällt. Gegessen wird das ebenfalls mit Fladenbrot und serviert mit rohen Zwiebelringen und Olivenöl drüber geträufelt....total lecker.
Isabelle hat gesagt…
Vielleicht hat es ja die gleichen Wurzeln, der Mittelmeerraum tauschte sich ja immer aus. Ich habe einen griechischen Arbeitskollegen, den werde ich mal nach Fava fragen.
Rasputin hat gesagt…
das Essen erinnert mich sehr an das in der Mongolei. Befremdlich, weil ungewohnt, aber wenn man sich drauf einlässt, ist man überrascht, wie lecker es doch ist.
Isabelle hat gesagt…
Genau, man muss sich nur trauen. Wenn man fremden Ländern mit Interesse und Offenheit entgegen tritt gelingt dies meist auch gut und man entdeckt so manche leckere Sachen.