Gina Mayer - Morgen wirst du sterben

Ravensburger ISBN: 9783473400911





Klappentext:
" 'Was vergangen ist, ist nicht vergessen. Es holt dich ein. Am 2. Juli wirst du zahlen.'

Sophia, Moritz, Julie und Philipp haben eigentlich nichts gemeinsam. Aber sie bekommen alle dieselbe Drohung. Denn sie teilen ein dunkles Geheimnis.

Und dieses Geheimnis könnte ihr Tod sein."






Kann ein Thriller ohne Blutgemetzel und ohne Leiche spannend sein? Ja, kann er. 
Auch, wenn es sich um einen Jugendthriller handelt? Ja, auch dann. 

Gina Mayer kommt in ihrem Jugendthriller ohne Blut und Tote aus und trotzdem wird es spannend. Die Spannung ist subtiler, sie baut sich auf durch unbekannte E-Mails und SMS die die vier Hauptprotagonisten, alles junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren, erhalten. Ein Unbekannter scheint den dunklen Fleck auf der Seele jedes Einzelnen zu kennen. Und er nennt ein Datum. Ein Datum an dem er mit ihnen abrechnen will.

In einzelnen Kapiteln lernen wir die vier Hauptfiguren näher kennen, wobei sich die Sympathien recht unterschiedlich verteilen lassen. 
Unterbrochen werden diese Kapitel von der Geschichte eines Kindes, eindringlich erzählt in der Ich-Form, so dass der Leser schaurige Einblicke in diese Kindheit erhält.
Wie hängt alles zusammen, was haben die vier bedrohten Personen gemeinsam?
Kapitel um Kapitel spinnt die Autorin eine stimmige Geschichte, die einen in ihren Bann zieht und spannend zu unterhalten weiß. 
Sprachlich ist der Stil sicherlich der jugendlichen Zielgruppe angepasst, manche eine Figur würde in einem reinen Thriller für Erwachsene wohl etwas mehr ausgearbeitet sein, aber das ist für den Aufbau dieser Geschichte nicht hinderlich. Im Gegenteil, ein in sich logisch aufgebauter  Thriller, ohne viel Schnick und Schnack drumherum, macht auch mir als erwachsener Leserin (zumindest vom Alter her)  Freude. 

Kommentare

Im Zweiten Stock hat gesagt…
Vielen Dank für den BuchTipp. Es hört sich toll an und ich werde es mir merken.
Wenn ich dir einen geben darf, dann schau dir mal die Jugenbücher von Carlos Ruiz Zagón an. Spannung pur!
Liebe Grüße
Elsbeth
Isabelle hat gesagt…
Gerne. Carlos Ruiz Zafón lese ich sehr gerne. Bisher habe ich aber erst eines seiner Jugendbücher gelesen und zwar "Der Fürst des Nebels". Das war letztes Jahr in der Winterzeit, ja war schon etwas schaurig.
Im Zweiten Stock hat gesagt…
Die anderen sind nicht weniger schaurig ;-)
barbara rath hat gesagt…
Sorry: Carlos kann mir gestohlen bleiben... Nie wieder. Habe gerade sein "Spiel des Engels" gelesen und mich ab Seite 300 etwa nur gähnend gefagt: Welcher Lektor winkt sowas durch? Durchgehalten habe ich lediglich, weil es mich doch interessiert hat, wie sich der Autor aus der bescheuert konstruierten Geschichte herauswindet, die wohl einiges an Selbstreflektion zu seiner hehren Autorentätigkeit enthält. Die Story erhebt phasenweise Anspruch auf Plausibilität, um dann eine Art Auflösung im Bereich Fantsy zu suchen/finden - das ist inkonsequent. Oder allzu billig: Wenn ich´s in der Realität nicht schaffe,die Geschichte zu schließen, dann drifte ich eben einfach mal ins Reich der Phantasie. Die Figuren sind ebensowenig konsequent durchgezeichnet wie der Plot, sondern mit merkwürdigen Brüchen versehen, die aber wiederum kein Muster ergeben, das ich entschlüsseln und das mir somit etwas sagen könnte. Günstigstenfalls bin ich einfach zu schlicht, will sagen blöd dafür... Ungünstigstenfalls mal wieder ein überbewertetes Buch am Markt.
Isabelle hat gesagt…
Das soll auch eines seiner schlechtesten Bücher sein, ich habe es noch nicht gelesen. Aber "Der Schatten des Windes" war wunderbar.
Unknown hat gesagt…
so jetzt bin ich auch mal hier :) Ich kann Barbara Rath nur recht geben - "Spiel des Engels" war fürchterlich konstruiert und irgendwie hatte ich das Gefühl der Autor hat sich da ein bisschen verrannt. "Der Schatten des Windes" ist jedenfalls besser, aber ich habe den Eindruck mehr braucht man momentan da von ihm nicht lesen, da es wirkt als würde er einfach mehrfach dieselbe Geschichte verwerten.

Lg, Antonia
Isabelle hat gesagt…
Na vielen Dank. "Das Spiel des Engels" und "Der Gefangene des Himmels" stehen hier noch rum, werde ich sie eben später lesen, habe ja noch genug Auswahl.
Viele nennen neben Zafon auch gerne Jaume Cabré und "Die Stimmen des Flusses". Das war z.B. kein Buch für mich und ich habe nach der Hälfte entnervt abgebrochen. Kennt ihr das Buch?
barbara rath hat gesagt…
Liebe Antonia!
Herzlichen Dank für dein Statement! Jetzt fühle ich mich nicht mehr ganz so schlicht (s.o.). Ich finde es immer ein wenig unbefriedigend, wenn ich das Gefühl habe, u.U. an einem Buch gescheitert zu sein. Aber wenn ich deinen Kommentar lese, habe ich den Eindruck, es könnte umgekehrt sein: Das Buch ist an mir (an uns)gescheitert... Auch nicht schlecht...
barbara rath hat gesagt…
Jau! Abgebrochen? Das kann ich verstehen! Da habe ich mich auch pflichtschuldigst durchgequält, weil ich diese unsäglichen Flussstimmen geschenkt bekommen habe.
Wenn ich ein Buch regelrecht angewidert beiseite lege und am Schluss zum Schluss komme: "Was für eine überaus schlecht erzählte oder schlechte Geschichte!" - mein vernichtendstes Urteil - dann kann es sein, dass ich noch einmal Klappen- und ggf. Werbetexte und Pressestimmen im Buch lese. Dabei komme ich immer häufiger zu dem Ergebnis, dass man darauf wirklich keinen Pfifferling geben sollte: Es wird süßlich gelobhudelt und mit Superlativen inflationär herumgeworfen, oft ohne dass die Texte dem auch nur annähernd gerecht werden. Und wenn ich dann auch noch lese, aus welch angeblich renommierten & unbestechlichen Medien und/oder Federn die positiven Kritiken kommen, dann frage ich mich oft, ob diese Art von Rezensionen nicht doch gekauft werden...