Anthony McCarten - Liebe am Ende der Welt

Diogenes - ISBN: 978-3-257-24208-9






Klappentext: 
"Drei unschuldige Mädchen, die plötzlich schwanger sind.  Von Außerirdischen, versichern sie. Ein spannender Roman über Wunder, Täuschungen und die Geschichten, die wir erfinden, um uns vor der Wahrheit zu schützen. Und eine phantastische Liebesgeschichte"








"Liebe am Ende der Welt" ist der erste Roman von Anthony McCarten und man merkt es ihm nicht an. Wie in seinen weiteren Roman versteht es der Autor, den Leser eintauchen zu lassen in den ganz alltäglichen Wahnsinn des menschlichen Zusammenlebens.
Okupane ist ein Örtchen am Ende der Welt mit allzu weltlichen Problemen. Ein Bürgermeister, der versucht aus seinem Städtchen einen wichtigen Ort zu machen. Ein Schlachthaus als Hauptarbeitgeber und ein Sheriff, der weder seine Familienplanung, noch die Schwatzhaftigkeit seiner Frau im Griff hat.
Und dann behauptet die 16-jährige Delia von Außerirdischen entführt und geschwängert worden zu sein. Schlimmer noch, zwei weitere Mädchen behaupten bald darauf Ähnliches. 
Wie gehen die Angehörigen, wie geht die Nachbarschaft, wie gehen unbekannte Menschen mit solch  ungeheuerlichen Behauptungen um? 
Kann man diese Geschichten glauben? Ist man gar neidisch auf solch eine Erfahrung, oder versucht man der Wahrheit auf den Grund zu kommen?
Anthony McCarten zeigt die ganze Bandbreite des menschlichen Verhaltens. Vom Neid der Gleichaltrigen nicht Teil diese Wahnsinnsstory zu sein, bis hin zu fast tätlichen Angriffen eines nachbarschaftlichen Mobs, ist alles vorhanden. 
Als dann noch die Presse von der Geschichte erfährt, ist buchstäblich der Teufel los, denn die Regenbogenpresse weiß was Leser wünschen .
Dabei ist die Lösung so einfach wie menschlich. Man hat als Leser auch bald eine Idee, was der Geschichte jedoch nicht schadet. 
Glücklicherweise wartet man bei diesem Autor vergebens auf eine alberne unrealistische Komödie und ist um so erschrockener, wenn man als Leser erfahren muss wie wenig den Menschen im Umfeld tatsächlich an der Wahrheit gelegen ist. 
Es sind die eigenen Bilder im Kopf die einen Lenken, der Neid und der gesellschaftliche Tratsch. Es fehlt an der nötigen Ruhe, Disziplin und dem tatsächlichen Willen um zu hinterfragen was wirklich geschehen ist. Und ist man willens die Wahrheit wissen zu wollen, stellt man die falschen Fragen, auch wenn das Motiv Liebe ist. Trotzdem wird alles Gut. 
Vielleicht das einzige Manko an diesem Buch, ansonsten ist das Erstlingswerk sehr gelungen.

Kommentare

barbara rath hat gesagt…
...interessantes Thema. Autor und Titel sind mir neu.
Lieben Dank für die Anregung!
Isabelle hat gesagt…
Immer wieder gerne.
Méditerranée hat gesagt…
Von ihm habe ich "the english harem" gelesen und war von seinem Schreibstil begeistert, ich werde mir dieses Buch notieren, vielen Dank!
Isabelle hat gesagt…
"Englischer Harem" war wirklich toll. Auch ich mag seinen Schreibstil sehr gerne, von daher habe ich noch 2 Bücher

"Superhero" und
"Ganz normale Helden"

im Regal und freue mich jetzt schon auf wunderbare Lesestunden.
Unknown hat gesagt…
der autor sagt mir gar nichts, klingt aber sehr interessant... werde ich mir auf alle fälle notieren
Isabelle hat gesagt…
In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf das bereits vorgestellte Buch "Englischer Harem" hier auf meinem Blog hinweisen. ;-)