Preston & Child - Revenge. Eiskalte Täschung
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knaur - ISBN: 978-3-426-50808-4 |
Klappentext:"'Ich werde ihn finden. Ich werde ihm die Waffe an den Kopf halten. Und ich werde dafür sorgen, dass er mich zu Helen bringt'Der Schock trifft Aloysius Pendergast ohne jede Vorwarnung: Seine Frau Helen, deren mysteriösen Tod er aufzuklären versucht, lebt!Aber warum setzt ihr Bruder alles daran, ihn auszuschalten? Pendergast ermittelt unter Hochdruck und kommt dabei einer skrupellosen Gruppe auf die Spur, die ihre gefährlichen Machenschaften seit langer Zeit erfolgreich verbirgt"
Ich habe mittlerweile ein sehr ambivalentes Verhältnis zu den Büchern der Autoren Douglas Preston und Lincoln Child.
Die Geschichten werden stetig abstruser und unglaubwürdiger. Das ist der elfte Band um Special Agent Pendergast und der zweite Teil der zweiten darin enthaltenen Trilogie.
War Aloysius Pendergast schon immer ein Außenseiter, unheimlich
schlau, in allem besser bewandert als McGyver und mit mehr Platz in den Taschen
seines schwarzen Anzugs als Hermine Granger in einer ihrer Zaubertaschen, verliert er mittlerweile ziemlich die Übersicht über Recht und Ordnung, und dies
als FBI-Agent.
Er arbeitet illegal mit Drohungen und Bestechungen und zerstört mutwillig wertvollste chinesische Vasen, was gemäß der bisherigen Bücher nicht zu seiner der Kultur und Kunst zugewandten Seele passt.
Die tot geglaubte Ehefrau lebt (obwohl sie von einem Löwen zerfleischt wurde) seit Jahren gut versteckt und unauffindbar. Ihr Bruder will den Agenten, seinen Schwager, nun töten weil es gefährlich wäre wenn dieser die Machenschaften einer großen bösen Macht aufdecken würde. Pendergast überlebt -selbstverständlich- den Mordversuch und entkommt schwer verletzt und stark blutend nicht nur seinem mörderischen Schwager sondern auch noch dem Morast indem er angeschossen zu versinken droht. Ein Mord getarnt als Jagdunfall im Moor wäre auch zu schön gewesen. Aha.
So langsam habe ich das Gefühl, dass selbst die Autoren sich
verzetteln und nicht mehr wissen wie sie aus der Nummer rauskommen.
Ist es die reine Profitgier, die solch dünne Stories zu Papier
bringen lässt und dann auch noch 3 Bücher dafür braucht, wobei jeder zweite Satz überflüssig und zuviel erscheint?
Gut, mögen die Autoren abstruse Stories schreiben soviele sie
möchten. Mag der Verlag diese veröffentlichen. So langsam reift in mir die
Erkenntnis, dass diese Reihe es wohl hinter sich hat.
Oder war die Reihe um den
Special Agent noch nie gut und mir ist es bisher nicht aufgefallen?
Wenn ich andere Meinungen lese scheint sich zu
bestätigen, dass die Qualtiät nachgelassen hat.
Das Schlimme aber ist, dass ich diesen Mist auch noch kaufe,
in der Hoffnung mal wieder ein gutes Unterhaltungsbuch zu lesen, denn irgendwie
machen mir diese Bücher immer noch Spaß. Sie sind einfach zu lesen und zwischendurch riecht es doch manchmal nach Popcorn, also der leichten Unterhaltung, die ich bei dieser Reihe so mag.
Kommentare
Ich habe das Buch noch einmal als Rezi-Exemplar zugeschickt bekommen, wenn ich es bekomme, dann ist es gut, wenn nicht wird sich die Trauer in Grenzen halten.
Es ist genau wie die Jack Reacher - Serie von Lee Child: Am Anfang sehr gut und spannend, jetzt wird es immer schwachsinniger.
Aber Termin & Druck sind zwei Randbedingungen, die sich nicht mit Kreativität verragen... So entstehen dann Bücher wie das von dir rezensierte..
Aber ist das bei Verlagen in Amerika oder England identisch? Ich dachte immer in anderen Ländern funktioniert das Verlagswesen etwas anders.
Du hast Recht: früher oder später unterliegt jede Serie diesen qualitativen Abstieg. Und das hat nicht immer etwas mit gestiegenen Ansprüchen zu tun. Ich denke, ich kann schon unterscheiden, ob ich etwas schon tausendmal gelesen habe und es mich dadurch langweilt oder ob die Story einfach an den Haaren herbeigezogen ist.
Glücklicherweise muss ich diesbezüglich nicht unbedingt zum Durchschnitt zählen. Ich habe es gerne etwas individueller und die meisten Reihen / Serien langweilen mich nach kurzer Zeit. Dies gilt für Bücher wie fürs TV und die Städte mit dem ewig identischen Geschäften im Zentrum.