Bilbao - klein und fein
Dem Karneval entflieht man am besten zu einer Fototour. Mit einer Fotofreundin wurde ein Ziel gesucht - und gefunden. Bilbao.
Bilbao ist recht klein und übersichtlich, besticht aber direkt durch einen eigenen Flughafen, sehr praktisch.
Mit knapp 350.000 Einwohnern zählt Bilbao laut Wikipedia zu den 10 größten Städten in Spanien, rechnet man das Umland hinzu, kommt man auch circa 900.000 Einwohner.
War die Stadt im Baskenland ehemals industriell bedeutend, verblaste ihr Ruhm in den 1970er Jahren. Irgendwelche klugen Köpfe schafften es kurz vor der Jahrtausendwende der Stadt neues Leben und ein neues Image zu verpassen - Kunst und Kultur. Große Namen der Architektur haben sich in Bilbao verewigt. Norman Forster zum Beispiel hat die Metro entworfen, Calatrava den Flughafen und eine Fußgängerbrücke, Philippe Starck ein ehemaliges Weinlage, das Azkuna Zentroa, umgestaltet.
Am meisten hat aber wohl Frank O. Gehry mit dem Guggenheim-Museum der Stadt ein neues Wahrzeichen erschaffen.

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Die Brücke von Calatrava, mit den Zwillingstürmen von | Isozaki |


Dass
bekanntlich Platz auch in der kleinsten Hütte ist, ließ sich wunderbar
an meinem Hotelzimmer demonstrieren, immerhin war ein Umfallen in der
Räumlichkeit nicht möglich. Aber gemeckert wird nicht, Bett und Bad, was braucht man mehr? Es war sauber, preiswert und ganz wichtig:
zentral gelegen - alle Ziele zu Fuß zu erreichen. Und wozu braucht man
schon ein Hotel auf einer Städtetour? Zum Schlafen.
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Der Rest vom ersten Tag wurde in der Altstadt verbracht. Man schlendert und fotografiert, trinkt 2 - 3 Bier und isst eine Kleinigkeit beim Veganer unweit des Hotels.
Den Tag darauf war das Guggenheim-Museum das Ziel, wobei schon der Weg an sich ein Ziel war, gut 1,2 Kilometer lang. Wie lang (zeitlich) können 1,2 Kilometer sein wenn man fotografiert? Sehr lang, denn Motive fanden sich genug bis zum Museum, sie räkeln sich fast den Estuary de Bilbao entlang.
Vorbei ging es an den Zwillingstürmen vom japanischen Architekten Arata Isozaki und der Zubizuri, der Fußgängerbrücke von Calatrava. Erreicht man die Puente La Salve so sieht man bereits das Guggenheim-Museum, denn dieses reicht bis fast unter die Brücke. Auf die Brücke gelangt man über 2 Aufzüge, oder 2 Treppenhäuser. Belohnt wird man mit einer wunderbaren Sicht auf den Gehrybau und den Fluß. Selbiges Schicksal teilt sich diese Brücke mit der nächsten Brücke, einer Fußgängerbrücke, der Pasarela Pedro Arrupe. Von hier hat man aber nicht nur einen herrlichen Blick auf das Museum, sonder ebenfalls auf die Puente La Salve und die roten Bögen.
Weiter
führte uns der Weg Richtung Plaza Moyua, vorbei an der fotogenen
Fassade von Pais Vasco um zum Azkuna Zentroa zu gelangen (das Teil mit
Philippe Starck).
An dem Abend waren wir so platt, es reichte nicht einmal für ein Bier als Absacker.
An dem Abend waren wir so platt, es reichte nicht einmal für ein Bier als Absacker.
So ein fehlendes Städtetourabendbierchen bringt gewisse Vorteile mit sich. Es war mir tagsdarauf möglich noch vor dem Aufstehen zu erwachen (um 5.30 Uhr) und endlich mal die blaue und die goldenen Stunde fotografisch zu nutzen, sonst ist mir das ja eigentlich zu früh. Der frühe Vogel? Fehlanzeige.
Es sei erwähnt, die blaue Stunde dauerte in Bilbao ungefähr 15 Minuten, die goldene Stunde hingegen hielt sich an die vorgegebene Beschreibung. Das Objekt der Begierde war natürlich das Guggenheim, es wurde ausgiebigst fotografiert.
Es sei erwähnt, die blaue Stunde dauerte in Bilbao ungefähr 15 Minuten, die goldene Stunde hingegen hielt sich an die vorgegebene Beschreibung. Das Objekt der Begierde war natürlich das Guggenheim, es wurde ausgiebigst fotografiert.
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Das Guggenheim-Museum zur güldenen Stunde |
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Auch der geblümte Hund ist ein Kunstwerk |
Bilbao ist eine mehr als saubere Stadt. Reinigungskräfte sind sprichwörtlich rund um die Uhr mit der Reinigung selbiger beschäftigt. Zumindest zu Land und zu Wasser, jedoch nicht in der Luft. Da wundert es natürlich nicht, dass am Tag davor auch am Museum fleißigst gekärchert wurde. Schön für die Sauberkeit, doof für die Fotos.
Noch doofer natürlich wenn sich die Kärcherei als reinstes Kunstbanausentum entlarft. Es ist kein Reinigungsdampf, sondern eine Nebelinstallation der japanischen Künsterlin Fujiko Nakaya.
Die Erkenntnis erlangte ich allerdings erst beim Besuch des Museums. Die Fotofreundin war derweil im baskischen Umland unterwegs.
Kann man während der Woche ab 7.00 Uhr im näheren Umfeld des Hotels ein Frühstück finden, so tickt Bilbao am Wochenende anders. Vor 9.00 Uhr macht der hungrige Tourist gar nichts, außer nüchtern auf Entdeckungstour zu gehen.
Die Erkenntnis erlangte ich allerdings erst beim Besuch des Museums. Die Fotofreundin war derweil im baskischen Umland unterwegs.
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Kunst und Kunst |
Also wieder zum Guggenheim um 7.30 Uhr, das Licht ist aber auch zu schön, um dann im Anschluss am dunstfreien Morgen vom Monte Artxanda den Blick auf Bilbao zu genießen.

Bequem lässt man sich mit der Artxanda 'Ko Funikkulara, der Zahnradbahn, den Berg hochfahren.
Im Anschluss dann ein letztes Frühstück, echt baskisch und echt lecker.
Kommentare
Das Spinnenfoto ist meiner Meinung zu klein und gehört besonders hervorgehoben.
Liebe Grüße, Gaby
Gaby, wenn du die Fotos anklickst werden sie groß angezeigt.
LG isabelle